ANMERKUNG 3
АННОТАЦИЯ 4
GRUNDTEXT DES REFERATES 5
SCHLUSSFOLGERUNG 17
SPEZIELLER WORTSCHATZ (300 Wörter) 18
Im Vorwort seines bereits 2008 erschienenen Sachbuches greift Dr. Arnulf Krause zwei Aspekte der Kreuzzüge auf, deren politische Folgen bis in die Gegenwart reichen. So folgte Johannes Paul II. auf zwei Pilgerreisen den Routen der einstigen «bewaffneten Wallfahrten», als er in den Jahren 2000 und 2001 nach Griechenland, Syrien, Israel/Palästina und Ägypten reiste. Vier Monate später, am 11. September, folgten Selbstmordattentäter einer Ideologie, der zufolge die «neuen Kreuzzügler» des Westens die muslimische Welt bedrohen. George W. Bush nahm diese Einladung zum «Kampf der Kulturen» dankend an und rief zu einem «Kreuzzug gegen den Terrorismus» auf.
Die gegenwärtige Konfrontation zwischen Orient und Okzident mag, insbesondere für die Fundametalisten beider Lager, das herausragendste Relikt des Mittelalters sein. Die Epoche der Kreuzzüge hatte jedoch zwei Gesichter. Neben einem dunklen und gewaltsamen, das sich in Judenpogromen, Inquistion und Frauenverachtung zeigte, auch ein lichtes Anlitz des humanitären Fortschritts, zu dem Aufklärung, Emanzipation, Nächstenliebe und Toleranz gehörten. In jener Zeit keimten bereits Gedanken, durch die alle späteren Jahrhunderte bis in die Gegenwart hinein geprägt werden, und dem Abendland schließlich seine heutige Identität geben sollten. Die wichtigsten Stichworte hierfür sind die Vielfalt des heutigen Christentums, das Erbe des antiken Griechenlands und Roms, das selbstständige Denken und vor allem der Individualismus.
«Europa im Mittelalter: Wie die Zeit der Kreuzzüge unsere moderne Gesellschaft prägt» von Arnulf Krause